Neue Studie: Schlafen auf dem Rücken oder mit dem Gesicht nach unten könnte neurodegenerative Krankheiten auslösen
Eine von The Conversation an Nagetieren durchgeführte Studie hat gezeigt, dass das Schlafen auf der Seite unser Gehirn vor neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer, ALS und Parkinson schützen kann. Schlafen auf dem Rücken oder auf der Vorderseite kann diese Krankheiten hingegen auslösen.
Die Studie hat gezeigt, dass das glymphatische System in einer seitlichen Schlafposition am effizientesten ist. Die Gründe dafür sind noch nicht vollständig geklärt, hängen aber möglicherweise mit den Auswirkungen der Schwerkraft, der Kompression und der Dehnung des Gehirngewebes zusammen.
Das glymphatische System ist ein gliaabhängiger Abfallbeseitigungsweg im Gehirn, der toxische Proteine und Stoffwechselprodukte ableitet.
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Dieser Gehirnprozess ist im Wachzustand meist ausgeschaltet, kommt aber während des Schlafs in Gang, um die für die Gehirnfunktion wichtigen Verbindungen auszuschütten und giftige Abfallstoffe loszuwerden.
Das könnte der Grund sein, warum selbst winzige Lebewesen wie Fliegen Schlaf brauchen, um zu überleben. Wale und Delfine schlafen abwechselnd in beiden Gehirnhälften, wobei die andere Hemisphäre wach bleibt, um nach Raubtieren Ausschau zu halten und sie zum Atmen zu alarmieren.
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Aus diesem Grund ist das Risiko einer neurodegenerativen Erkrankung bei älteren Menschen höher.
Untersuchungen in der Fachzeitschrift PNAS haben gezeigt, dass eine einzige Nacht ohne Schlaf zu einer verstärkten Anhäufung von toxischen Abfallproteinen im Gehirn führen kann.
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Durch die Untersuchung alternder Mäuse fand die Studie heraus, dass das glymphatische System ein potenzielles therapeutisches Ziel für die Behandlung von ALS sein könnte.
Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS), auch bekannt als Lou-Gehrig-Krankheit, ist die häufigste Form der Motoneuronenerkrankung. Menschen mit ALS verlieren nach und nach die Fähigkeit, Muskelbewegungen auszulösen und zu kontrollieren, einschließlich der Fähigkeit zu sprechen, zu schlucken und zu atmen.
Es betrifft bis zu 30.000 US-Amerikaner, wobei jedes Jahr 5.000 neue Fälle diagnostiziert werden und Schätzungen zufolge bis zu fünf von 100.000 Todesfällen bei Menschen im Alter von 20 oder älter auftreten, so die Johns Hopkins University.
Es gibt keine Heilung für die Krankheit, an der der berühmte Physiker Stephen Hawking litt, obwohl diese neue Forschung darauf hinweist, dass das Abfallbeseitigungssystem des Gehirns der Schlüssel zur Behandlung der Krankheit ist.
Laut The Lancet gewinnt die Forschung auch ein tieferes Verständnis der ALS-Pathophysiologie, um die Entwicklung von auf Mechanismen basierenden Therapien zu erleichtern. "Ein umfassenderes Bild könnte den Weg für genetische Therapien und präventive Maßnahmen ebnen".
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Tiefer Schlaf kann dazu beitragen, neurodegenerativen Erkrankungen vorzubeugen. Der Schlaf umfasst sowohl den REM-Schlaf (Rapid Eye Movement) als auch den Nicht-REM-Schlaf. In der letztgenannten Phase ist unsere glymphatische Funktion aktiver, so PubMed Central.
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Mehr Ballaststoffe, weniger Zucker und der Verzicht auf Koffein mindestens sieben Stunden vor dem Schlafengehen sind laut der American Academy of Sleep Medicine allesamt Möglichkeiten, den Tiefschlaf zu verbessern.
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Gemäß PubMed-Studien hat sich gezeigt, dass mäßiger Alkoholkonsum die Abfallbeseitigung verbessert. In Studien an Mäusen zeigte sich, dass sowohl eine kurz- als auch eine langfristige Exposition gegenüber geringen Alkoholmengen die Funktion des Lymphsystems verbessert, während hohe Dosen den gegenteiligen Effekt hatten.
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Bewegung und der Verzehr von Omega-3-Fettsäuren, die in öligem Fisch, Leinsamen und Walnüssen enthalten sind, können laut PubMed auch die Beseitigung von Abfallstoffen im Gehirn verbessern.
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