Tag der Arbeit: Wo und wie wird der 1. Mai weltweit gefeiert?

Jedes Jahr am 1. Mai findet der Internationale Tag der Arbeitnehmer statt. Doch woher kommt diese Tradition und in welchen Ländern wird sie heute gefeiert? Eine Weltreise in Bildern.

Alles begann in den Vereinigten Staaten Ende des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt im Jahr 1886, zu einer Zeit, als sich die Industrie rasant entwickelte und das Bewusstsein der Arbeiterklasse entstand.

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Weil die Arbeitszeit bis zu 14 Stunden am Tag betragen konnte, riefen amerikanische Gewerkschaften am 1. Mai 1886 zur Mobilisierung auf. Zwei Tage später kam es in Chicago zu Unruhen, bei denen mehrere Demonstranten bei Zusammenstößen mit der Polizei ums Leben kamen.

Um den verstorbenen Arbeitern zu gedenken, beschloss die Arbeiter-Internationale 1889, den 1. Mai zu einem Streik- und Demonstrationstag zu machen. Das ist seit 1890 jedes Jahr der Fall.

Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Datum 1. Mai von Arbeiterbewegungen in Slowenien und Kroatien, im damaligen Österreich-Ungarn, übernommen.

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In Frankreich finden anlässlich des 1. Mai überall auf öffentlichen Straßen Maiglöckchenverkäufe statt. Dieses Datum wurde als Tag der Paraden für Arbeiter nach den Fourmies-Schießereien im Jahr 1891 eingeführt, bei denen neun Arbeiter getötet wurden.

Seit 1919 und der Verabschiedung des Achtstundentags durch den Senat ist der 1. Mai in Frankreich ein Feiertag. Der "Tag der Arbeiter" wurde unter dem Vichy-Regime zum "Tag der Arbeit".

In Deutschland ersetzten die Nazis im Dritten Reich den traditionellen 1. Mai, den es seit 1890 gab, durch den „Tag der Nationalen Arbeit“.

Als Arbeitertag wurde der 1. Mai während des Kalten Krieges in kommunistischen Ländern gefeiert, insbesondere in der UdSSR, wo die Armee auf dem Roten Platz marschierte, aber auch in Kuba, in Ostdeutschland und im China Maos.

In Polen haben Streikende der Solidarność diesen Tag Anfang der 1980er Jahre auf den Danziger Werften zurückerobert.

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In Italien wird der 1. Mai mit Musik gefeiert: Seit 1990 veranstalten die wichtigsten Gewerkschaften des Landes jedes Jahr das '1. Mai-Konzert' auf der Piazza San Giovanni in Rom, das viele Zuschauer anzieht.

Als Erbe mehrerer Jahrzehnte sozialer Kämpfe ist der 1. Maiheute in 24 der 27 Länder der Europäischen Union ein gesetzlicher Feiertag.

In den Niederlanden und Dänemark ist der 1. Mai weder ein Feiertag noch ein arbeitsfreier Tag. In Irland ist der erste Montag im Mai jedes Jahr ein Feiertag ohne festen Termin.

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In einigen europäischen Ländern fällt der 1. Mai mit Feierlichkeiten zusammen, die mit der Rückkehr des Frühlings verbunden sind, beispielsweise in Finnland, wo Vappuaatto neben dem Tag der Arbeit gefeiert wird.

Griechenland feiert den 1. Mai auch als Tag der Arbeit, aber dieser Tag ist ebenfalls das Frühlingsfest, dessen Wurzeln bis in die Antike zurückreichen.

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Im Vereinigten Königreich gibt es keinen Tag der Arbeit. Das Datum des „Maifeiertags“ variiert von Jahr zu Jahr und dieser Feiertag ist eher mit der Rückkehr sonniger Tage verbunden.

Was die Schweiz betrifft, hängt alles vom Kanton ab. Lediglich Jura, Neufchâtel, Basel-Landschaft und Zürich haben den 1. Mai zum Feiertag erklärt, während andere, etwa das Tessin, an diesem Tag einen Ruhetag eingeführt haben.

Obwohl sie die Urheber der Tradition des 1. Mai sind, feiern die Vereinigten Staaten heute genau wie Kanada den „Tag der Arbeit“ am ersten Montag im September. Gewerkschaften marschieren allerdings immer am „Maifeiertag“, der jedes Jahr am 1. Mai stattfindet, auch wenn dieser Tag kein gesetzlicher Feiertag ist.

In Trinidad und Tobago wird am 19. Juni der Arbeitertag gefeiert, um an den Volksaufstand zu erinnern, der an diesem Tag im Jahr 1973 stattfand.

Im Senegal schreibt die Tradition vor, dass am 1. Mai eine einheitlich gekleidete Prozession durch die Straßen von Dakar zieht, bevor dem Staatsoberhaupt ein „Buch der Beschwerden“ überreicht wird, um die Forderungen vorzutragen.

In Asien wird der 1.Mai in den meisten Ländern gefeiert, auch wenn einige von ihnen, wie Japan, Iran oder bestimmte indische Staaten, keinen freien Tag gewähren.

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