Rammstein-Skandal um Till Lindemann: Ermittlungsverfahren eingestellt
Nachdem Vorwürfe von Frauen gegen Till Lindemann öffentlich geworden waren, ermittelte die Berliner Staatsanwaltschaft. Es lag ein Anfangsverdacht gegen den Rammstein-Sänger im Bereich von S e xualdelikten und Abgabe von Betäubungsmitteln vor. Nun wurde das Verfahren eingestellt.
Im Ermittlungsverfahren wurden Beweismittel, vor allem aus der Berichterstattung der Presse, ausgewertet. Daraus ergaben sich allerdings keine Anhaltspunkte, die die Anklage bestätigten, so die Staatsanwaltschaft laut Medienberichten.
Ausschlaggebend war auch, dass sich die mutmaßlich Geschädigten nicht an die Stafverfolgungsbehörden wandten, sondern lediglich an die Presse.
Die Journalisten beriefen sich allerdings auf ihr Recht zur Zeugnisverweigerung. Daher war der Staatsanwaltschaft eine Konkretisierung der Vorfälle nicht möglich, so dass das Verfahren nun eingestellt wurde.
Die Staatsanwaltschaft Berlin, unter der Führung des Leitenden Oberstaatsanwalts Jörg Raupach, hatte am 14. Juni den Beginn des Ermittlungsverfahrens gegen Till Lindemann bekannt gegeben.
Begonnen hatte die Welle gegen Till Lindemann mit der Irin Shelby Lynn, die sich an die Öffentlichkeit wandte und Anzeige bei der Polizei erstattete. Daraufhin meldeten sich weitere Frauen zu Wort. Es geht um gezielte Rekrutierung für S e x mit Rammstein-Sänger Till Lindemann sowie in zwei Fällen um vermeintliche s e x uelle Handlungen ohne Zustimmung.
Shelby Lynn hatte Till Lindemann bei der litauischen Polizei angezeigt: wegen des Ausnutzens junger Frauen sowie dem Verdacht der Verabreichung von Drogen bei dem Auftakt der Rammstein-"Europa Stadion Tour" am 22. Mai im litauischen Vilnius.
Foto: Screenshot Twitter, @Shelbys698666
Shelby Lynn war eine der "Row Zero"-Fans: Hauptsächlich junge Frauen, die bei Rammstein-Konzerten ausgewählt werden und in der Reihe Null direkt an der Bühne stehen sowie Partys nach und vor dem Konzert besuchen dürfen.
In der Pause des Rammstein-Konzerts in Vilnius soll Lynn in den Backstage-Bereich der Band gebracht worden und dort zu s e x uellen Handlungen mit Lindemann aufgefordert worden sein. Auf ihre Weigerung soll der Rammstein-Sänger aggressiv reagiert haben.
Danach hatte Lynn einen sogenannten Filmriss - sie konnte sich nur noch lückenhaft an den weiteren Fortgang des Abends erinnern, wie sie selbst sagte. Erst ab dem nächsten Morgen hatte sie wieder Erinnerungen - und wachte mit Prellungen und blauen Flecken sowie Schüttelfrost, Herzrasen und Übelkeit auf.
Foto: Screenshot Twitter, @Shelbys698666
Die Band Rammstein gab am 28. Mai in einem Statement auf Twitter bekannt, dass sie über die in den Vorwürfen genannten Vorfälle sowie über gegen sie vorliegende Ermittlungen keine Kenntnis habe.
Foto: Screenshot Twitter; @RSprachrohr
In die öffentliche Debatte um Till Lindemann hatten sich auch seine Ex-Freundin Sophie Thomalla (Foto), die sich für Lindemann aussprach, sowie Nora Tschirner, die die potentiellen Opfer verteidigte, eingeschaltet.
Unbekannt sind die "Row Zero"-Fans und die Pre- und After-Partys bei den Rammstein-Konzerten nicht. Markus Grundnig, Admin des Fanclubs Rammstein-Austria.com, sagte laut fm4.orf.at, dass man wisse, dass bei den Rammstein Konzerten zu exzessiven Partys und auch einvernehmlichen s e x uellen Zusammenkünften komme.
Ein wirkliches Statement zu den Vorwürfen hatte Lindemann im ganzen Verlauf nicht abgegeben. Bei dem ersten Konzert der diesjährigen Tour in München im Juni ließ Lindemann jedoch zumindest etwas durchblicken...
Wie immer nach einem Auftritt ging die Band auf der Bühne vor den Fans auf die Knie. Lindemann bedankte sich bei den Fans und sagte: "Wir hatten ein Riesenglück mit dem angekündigten Unwetter, glaubt mir, das andere wird auch vorbeiziehen." Es scheint, als hätte der Sänger recht gehabt.