Wenn Sport tödlich endet: Athleten, die auf dem Spielfeld zusammengebrochen sind

Der Druck, ein Spitzensportler zu sein
Die Risiken
Psychische Gesundheit
Andere Gesundheitsrisiken
Der Zusammenbruch von Damar Hamlin von der NFL
American Football: Howard Glenn
American Football: Chuck Hughes
Eishockey: Chris Pronger
Baseball: John McSherry
Baseball: Ray Chapman
Baseball: Jurickson Profar
Basketball: Hank Gathers
Fußball: Christian Eriksen
Fußball: Antonio Puerta
Tennis: Jack Draper
Synchronschwimmen: Anita Alvarez
Drängen auf bessere Bedingungen
Der Druck, ein Spitzensportler zu sein

Ein Spitzensportler zu sein, ist mit großen Opfern verbunden. Vom Ausreizen der körperlichen und mentalen Leistungsreserven bis hin zur enormen Trainingszeit müssen sich Athleten voll und ganz ihrem Sport widmen. Manchmal hat diese Hingabe dramatische Folgen.

Die Risiken

Verletzungen sind das häufigste Risiko, dem Sportler ausgesetzt sind. Laut einer Studie, die 30 Profis der brasilianischen Delegation befragte, die an den Panamerikanischen Spielen von Guadalajara 2011 teilnahmen, hängen alle Risikofaktoren mit dem Verhalten des Athleten zusammen: "Übertraining, falsche Sporttechnik und unzureichende Ernährung“.

Psychische Gesundheit

In einer anderen Studie, die in der Fachzeitschrift Sports Medicine Open veröffentlicht wurde, wird behauptet, dass es spezifische Risikofaktoren für psychische Störungen bei Sportlern gibt, wie Verletzungen, Leistungsversagen, Übertraining und Einsamkeit in Individualsportarten.

Andere Gesundheitsrisiken

Andere Gesundheitsrisiken müssen jedoch bei Sportlern besser analysiert werden. Wie eine Studie des British Journal of Sports Medicine zeigt, sind die kardiovaskulären Risikofaktoren von Sportlern, die hochintensiv trainieren, in der Sportmedizin noch immer nicht ausreichend bekannt. Leider haben sich einige dieser Probleme auf die denkbar furchtbarste Art und Weise offenbart - auf dem Spielfeld, vor den Augen der Fans und anderer Spieler.

Der Zusammenbruch von Damar Hamlin von der NFL

Der jüngste und meist diskutierte Fall ist der von Damar Hamlin. Der NFL-Spieler erlitt während eines Spiels zur Hauptsendezeit einen Herzstillstand. Der 24-Jährige brach nach einem scheinbar routinemäßigen Tackling zusammen. Ein Sanitäter konnte ihn noch auf dem Spielfeld wiederbeleben.

American Football: Howard Glenn

1960 starb Howard Glenn nach einem Spiel der American Football League mit den New York Titans zur Hauptsendezeit. Aufgrund seines gebrochenen Genicks erlitt der Spieler Krämpfe, nachdem er das Spielfeld verlassen und während der gesamten Veranstaltung wiederholt um Hilfe gebeten hatte. Seine Trainer konnten nicht feststellen, ob die Verletzung an diesem Tag oder während des vorherigen Spiels entstanden war.

American Football: Chuck Hughes

Chuck Hughes war ein Wide Receiver bei den Detroit Lions. Im Oktober 1971 brach der 28-jährige Spieler auf dem Weg zurück zum Huddle zusammen. Wie der Philadelphia Inquirer berichtete, hatte sich in einer seiner Arterien ein Blutgerinnsel gebildet. Die Ärzte erklärten ihn noch am selben Tag für tot.

Eishockey: Chris Pronger

Chris Pronger erlebte während der Stanley Cup Playoffs 1998 einen beängstigenden Vorfall. Der Puck knallte gegen seinen Oberkörper. Er stand auf, machte zwei Schritte und brach zusammen. Er war etwa 20 Sekunden bewusstlos. Der St. Louis Blues-Spieler erholte sich vier Tage später vollständig.

Baseball: John McSherry

Der MLB-Schiedsrichter John McSherry erlitt einen tödlichen Herzinfarkt, während er ein Eröffnungsspiel in Cincinnati leitete. Kurz nachdem er dem Schiedsrichter der zweiten Base signalisiert hatte, ihn abzulösen, stolperte McSherry nach vorne und brach auf dem Rasen zusammen. Trotz der Bemühungen, ihn wiederzubeleben, bevor er ins Krankenhaus gebracht wurde, konnte er nicht gerettet werden.  Er war 51 Jahre alt.

Baseball: Ray Chapman

Ray Chapman war zwischen 1912 und 1920 Shortstop bei den Cleveland Indians. Ein Wurf des New York Yankees Carl May traf ihn am Kopf. Der Schiedsrichter unterbrach das Spiel, als er Blut aus seinem Ohr kommen sah. Die Indians gewannen in diesem Jahr die World Series und widmeten sie Champman, der Stunden nach dem Spiel an einer Hirnverletzung starb.

Baseball: Jurickson Profar

Auch nach jahrelangen Änderungen der Sicherheitsvorschriften im Baseball können einige Unfälle die Spieler immer noch in ernste Gefahr bringen. Im Jahr 2022 brach der Spieler der San Diego Padres, Jurickson Profar, während eines Spiels gegen die Giants nach einem heftigen Zusammenstoß mit einem Teamkameraden zusammen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde und er sich vollständig erholte.

Basketball: Hank Gathers

Nach Angaben von ESPN war der Zusammenbruch und spätere Tod des Universitätsspielers Hank Gathers mitten in einem Spiel von Loyola Marymount sehr dramatisch. Der junge Spieler wurde wegen einer Komplikation am Herz behandelt, überlebte aber nicht. Sein Mannschaftskamerad und Freund Bo Kimble warf zu Ehren des Verstorbenen den ersten Freiwurf eines jeden Spiels mit der linken Hand. Die Lions erlebten in diesem Jahr eine historische Saison.

Fußball: Christian Eriksen

Der dänische Spieler Christian Eriksen brach während eines Eurocup-Spiels 2020 gegen Finnland zusammen, als er an der Seitenlinie des Spielfelds auf einen Einwurf wartete. Ein Trainer machte Wiederbelebungsversuche vor den Augen seiner erschütterten Mannschaftskameraden. Als er schließlich stabil war, wurde das Spiel auf Wunsch beider Mannschaften eine Stunde später fortgesetzt.

Fußball: Antonio Puerta

Antonio Puerta war 2007 Linksverteidiger beim spanischen Fußballverein Sevilla. Die Mannschaft erlebte gerade eines ihrer besten Jahre, als der Spieler in der ersten Halbzeit eines Ligaspiels gegen Getafe zusammenbrach. Später fiel er ins Koma und starb.

Tennis: Jack Draper

Während eines Spiels bei den Miami Open 2021 brach der Tennisspieler Jack Draper auf dem Platz zusammen. Der 19-Jährige entschied sich, weiterzuspielen, obwohl er verzweifelt wirkte und seine Herzfrequenz überprüft wurde.

Synchronschwimmen: Anita Alvarez

Die amerikanische Schwimmerin Anita Alvarez wurde während eines Soloauftritts bei den FINA-Weltmeisterschaft in Budapest in Ungarn, unter Wasser ohnmächtig. Ihre Trainerin, Andrea Fuentes, sprang ins Wasser, um sie vom Beckenboden zu retten und kritisierte später die langsame Reaktion des Rettungsschwimmers.

Drängen auf bessere Bedingungen

Die Diskussionen darüber, wie viel wir uns im Namen des Sports zumuten, werden immer häufiger. Das Internationale Olympische Komitee hat 2022 ein neues langfristiges Forschungsprojekt gestartet, um die körperliche und geistige Gesundheit der Athleten zu schützen. Bleibt zu hoffen, dass damit auch solche schrecklichen Vorfälle bald der Vergangenheit angehören.

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