Skandal um deutsche Mix-Staffel bei Olympia: Kommt jetzt die Staatsanwaltschaft?
Bei den deutschen Leichtathleten gab es Ärger: Auf Social Media beschwerte sich Luna Bulmahn (Foto re.), dass sie nicht für die 4x400m-Mix-Staffel in Paris nominiert worden war - nun setzt der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) die Staatsanwaltschaft ein. Was genau passiert ist, erfahren Sie hier.
Die deutsche Mixed-Staffel, bestehend aus Jean Paul Bredau, Alica Schmidt, Manuel Sanders und Eileen Deemes schied am Freitag, dem 2. August, enttäuschenderweise bereits im Vorlauf als Siebte aus.
Jean Paul Bredau hatte daraufhin in der ARD ebenfalls die Aufstellung der Mixed-Staffel kritisiert: "An der Form wird es heute nicht gelegen haben. Sondern eher daran, was vor der Staffel passiert ist. Es sind einige Entscheidungen gefallen, in die nicht alle zugewilligt haben. Vom DLV wird ganz klar gesagt: Die schnellsten Vier sollen laufen. Es wurde anders entschieden."
Bereits im Vorfeld hatte die 24-jährige Leichtathletin und Freundin von Bredau, Luna Bulmahn, wie web.de berichtet, auf Instagram gepostet: "Ja, ich bin die zweitschnellste 400-Meter-Athletin auf dem Papier. Nein, ich wurde nicht für die Mixed-Staffel nominiert." Der Post wurde mittlerweile gelöscht.
Foto: Instagram, @lunaa.thiel
Es wird angenommen, dass beide damit die Nominierung von Alica Schmidt an Stelle von Bulmahn kritisierten. Für ihre Bemerkungen ernteten Bredau und Bulmahn in den Sozialen Medien viele Hasskommentare.
Wie die Bild-Zeitung anmerkt, ist Alica Schmidt, die auch auf Instagram mit über 5 Mio. Followern ein Star ist, jedoch eine zentrale Figur für die Mixed-Staffel bei Olympia. Denn sie holte mit dem Team den Olympia-Platz bei der Qualifikation auf den Bahamas im Mai.
Foto: Instagram, @alicasmd
Jörg Bügner, Vorstand des DLV Leistungssport, sagte über die Entscheidung zur Nominierung bei der Mixed-Staffel: "Staffeln sind Mannschaftssport. Die Athleten und Trainer bilden diese Mannschaft. Der Erfolg hängt von gutem Teamwork und gegenseitigem Vertrauen aller ab".
In der Folge wurde Bulmahn aus dem Olympia-Team ausgeschlossen und konnte daher nicht bei der 4x400m-Staffel der Frauen starten.
Bredau hingegen entschuldigte sich für seine Kritik und durfte bei der 4x400m-Staffel der Männer an den Start gehen. Im vierten Vorlauf holte er allerdings nur den dritten Platz und schaffte es daher nicht ins Halbfinale.
Für die Hasskommentare, die den Sportlern auf den Sozialen Medien entgegenkamen, wird nun die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
Wie die Bild-Zeitung berichtet, arbeitet der Deutsche Olympische Sportbund mit der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt zusammen. Der DLV und die Sportler haben das Angebot angenommen, negative Kommentare auf ihre Rechtswidrigkeit hin zu prüfen und gegebenenfalls Ermittlungen einzuleiten. Damit sollen die Athleten vor Hass im Netz geschützt werden.
Foto: Instagram, @alicasmd
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