Rücktritt der Leichtathletin Sara Benfares nach positivem Dopingtest - oder ist es noch schlimmer?
Es hätte ihr Jahr werden können - doch nun kam alles anders. Statt an den Olympischen Spielen 2024 teilzunehmen, beendete die Leichtathletin Sara Benfares ihre Karriere. Was ein positiver Dopingtest sowie eine scheinbare Knochenerkrankung damit zu tun haben, erfahren Sie hier.
Die 22-jährige Sara Benfares, die als Tochter deutsch-französischer Eltern in Paris aufwuchs, startete zunächst für Frankreich.
Ab 2022 konnte sie nach einer Wechselsperre von drei Jahren für Deutschland starten und wurde gemeinsam mit ihren Schwestern Selma und Sofia Deutsche Meisterin in der Mannschaftswertung im 10-km-Straßenlauf. Die Schwestern traten für den LC Rehlingen an.
Foto zeigt: Bronze Medaillen Gewinnerin Sofia Benfares nach dem 3000m-Lauf der Frauen bei der Leichtathletik-U20-EM in Jerusalem 2023
Ebenfalls 2022 hatte Benfares ihr Debüt für Deutschland bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in den USA.
Foto zeigt: Sara Benfares bei dem 5000m-Rennen während des Sound Running Track Meet an der JSerra Catholic High School, USA
Dieses Jahr wollte Sara Benfares an den Olympischen Spielen teilnehmen. Dieser Traum wird jedoch ein Traum bleiben, denn: Benfares' Dopingtest war positiv.
Bereits Ende Januar war das positive Testergebnis bekannt geworden. Der Test wies Testosteron und Erythropoietin (kurz: EPO) nach, so die Bild-Zeitung.
Foto: Pixabay / jhenning
Benfares' Vater, der zugleich lange Zeit ihr Trainer war, gab nach Veröffentlichung des Testergebnisses bekannt, dass Benfares krank sei.
Die Leichtathletin leide unter Knochenkrebs und habe daher Testosteron und EPO zur Therapie erhalten.
Foto zeigt: Sara Benfares nach ihrem Zusammenbruch nach dem 5000m-Lauf bei der Leichtathletik-WM 2022
Eine Ausnahmegenehmigung, die die Familie auf Grund der Krankheit der Sportlerin beantragen hätte können, hatte sie auf Grund der medizinischen Dringlichkeit nicht besorgt, so Benfares' Vater laut der Bild-Zeitung.
Die absurdesten Ausreden der Sportler, denen Doping vorgeworfen wurde
Vor sieben Wochen teilte Benfares auf ihrem Instagram-Account Fotos und Videos von sich im Krankenhaus. Dazu schrieb sie, dass dies seit einem Jahr ihr Alltag sei und dass die medizinischen Ergebnisse, obwohl sie sich besser fühle, schlecht seien.
Foto: Instagram, @sara.hildegard.benfares
Sie postete auch Fotos von ihrem Knie und schrieb dazu: "Ich habe es satt, meine Behandlungen gegenüber den Behörden rechtfertigen zu müssen.“
Foto: Instagram, @sara.hildegard.benfares
Die Diagnose Knochenkrebs wurde von ihrem Anwalt bisher nicht bestätigt. Stattdessen nannte dieser laut dem Saarländischen Rundfunk (SR) eine Knochenerkrankung als Ursache und gaban, dass es sich daher um keinen Doping-Fall handle.
Foto zeigt: Bronze Medaillen Gewinnerin Sofia Benfares nach dem 3000m-Lauf der Frauen bei der Leichtathletik-U20-EM in Jerusalem 2023
Allerdings: Auch Sara Benfares Schwester Sofia wurde positiv auf EPO getestet, wie die deutsche Nationale Anti Doping Agentur (NADA) laut der Bild-Zeitung bestätigte.
Foto zeigt: Andrea Gotzmann, CEO der NADA bei der Präsentation des Jahresreports 2022.
Beiden Schwestern wurde ihre Mitgliedschaft im Verein LC Rehlingen entzogen, ebenso der dritten Schwester Selma.
Wie der Saarländische Rundfunk (SR) unter Berufung auf Benfares' Anwalt Dubravko Mandic bekannt gab, beendete Sara Benfares nun offiziell ihre Karriere.
Laut Mandic wird das Verfahren wegen des positiven Dopingtestes durch die NADA demnach bald beendet werden.
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