Hat die deutsche Polizei EM-Fans zum Cannabis-Konsum geraten, oder nicht?

Cannabis-Kontroverse mitten in der EM
Der Bericht in The Sun
Cannabis beruhigt
Seit dem 1. April erlaubt
Verbote
Die Polizei demteniert
Hochrisikospiel
Vorsichtsmaßnahmen
Alkohol ist kein guter Ratgeber
Tatsache, kein Ratschlag
Hanf statt Hopfen?
Cannabis-Kontroverse mitten in der EM

Mit der Heim-EM in vollem Gange hat ein Bericht der britischen Zeitung The Sun Kontroversen ausgelöst. Er besagt, dass die deutsche Polizei EM-Fans geraten haben soll Cannabis statt Alkohol zu konsumieren. Kaum veröffentlicht, kamen die Schlagzeilen, Debatten und das Dementi der Polizei. Sehen wir uns an, was  genau passiert ist...

Der Bericht in The Sun

Der Journalist Nick Parker hat in The Sun einen Bericht veröffentlicht, in dem ein deutscher Polizeisprecher erklärt: "Es ist kein Problem für Fans, auf der Straße Cannabis zu rauchen. Wenn wir feststellen, dass eine Gruppe von Fans Cannabis raucht und eine andere Gruppe von Fans Alkohol trinkt und aggressiv wird, werden wir natürlich bei denjenigen einschreiten, die Alkohol trinken."

Cannabis beruhigt

Der Bericht von The Sun zitiert auch Stephan Knipp, den Polizeisprecher der Stadt Gelsenkirchen in Nordrhein-Westfalen, der in einem Interview gesagt haben soll, dass Alkoholkonsum aggressiver machen könne, Cannabisrauchen aber beruhige."

Folgen Sie uns und erhalten Sie jeden Tag Zugang zu großartigen exklusiven Inhalten

Seit dem 1. April erlaubt

Der Konsum von Cannabis ist in Deutschland seit dem 1. April 2024 mit gewissen Einschränkungen gesetzlich erlaubt. Man darf bis zu 25 Gramm  dabei haben, aber nicht überall ist das Rauchen erlaubt...

Verbote

Laut der Bildzeitung ist der Cannabis-Konsum in der 62 000 Zuschauer fassenden Veltins-Arena in Gelsenkirchen verboten. Auch in den Fanzonen, in Bars und auf den Plätzen der Stadt ist es nicht gestattet Cannabis zu konsumieren.

 

Die Polizei demteniert

Das Dementi der Polizei liess nicht lange auf sich warten. Gegenüber TheLocal.de sagte ein Sprecher der Gelsenkirchener Polizei, dass der Bericht "unwahr" sei und fügte hinzu, dass sie "die Sicherheit der Fans während der Fußball-Europameisterschaft gewährleisten und auf aggressive Gruppen und Unruhestifter reagieren würden, unabhängig von der berauschenden Substanz."

Hochrisikospiel

In Gelsenkirchen fand am 16. Juni das Hochrisikospiel England gegen Serbien statt, bei dem es zu Ausschreitungen von englischen Fans kam. Die Sorge in Bezug auf gewalttätige Hooligans ist omnipräsent in der EM 2024.

Empörung über die EM 2024: „Schlechteste Entscheidung des Turniers“ und „Raub am helllichten Tag“

Vorsichtsmaßnahmen

Bei dem Spiel wurde laut Bildzeitung aus Angst vor Ausschreitungen kein normales Stadion-Bier mit 4,8 Prozent Alkohol ausgeschenkt, sondern nur Leichtbier mit 2,8 %.

Alkohol ist kein guter Ratgeber

In „sensiblen Bereichen“ der Stadt wird direkt vor und nach dem Spiel auch kein Alkohol mehr ausschenkt. Logische Vorsichtsmaßnahmen, denn wenn es zu Vorfällen kam, war bis jetzt fast immer Alkohol im Spiel.

Tatsache, kein Ratschlag

Die Aussage des Polizeisprechers von Gelsenkirchen, dass "Alkoholkonsum aggressiver machen könne, Cannabisrauchen aber beruhige", ist also durchaus verständlich und entspricht der Realität. Aber deshalb muss es nicht gleich als Ratschlag eingestuft werden.

Hanf statt Hopfen?

Möglich, dass in naher Zukunft Cannabis genauso zum Fußball gehört wie das traditionelle Bier. Wirklich wichtig ist, dass der Sport nicht von Gewalt überschattet wird, egal aus welchem Grund.

Folgen Sie uns und erhalten Sie jeden Tag Zugang zu großartigen exklusiven Inhalten

Weiteres