Dramatischer Leistungsabfall: was ist los mit Timo Werner?
Gerade mal acht Bundesligaspiele mit zwei Startelfeinsätzen und ganze zwei Tore. Das ist die Bilanz von Timo Werner in dieser Saison beim RB Leipzig. Eine ziemliche Katastrophe.
Erst Rückenprobleme, dann ein Infekt. Und jetzt hat Werner wegen Adduktorenproblemen auch das Top-Spiel gegen Dortmund am 9. Dezember verpasst. Kein Wunder, dass er seinen Stammplatz bei Leipzig verloren hat und nur noch Stürmer Nummer vier ist.
Dass er in Leipzig kaum noch in der Startelf auftaucht, gefährdet auch seine Teilnahme an der Heim-EM 2024, sprich seinen Platz in der Nationalmannschaft, den er seit 2017 hat. Die WM 2022 in Katar hat er bereits verpasst - wegen einer Verletzung.
Bild berichtete am 7. Dezember, dass Werner (im Foto rechts), der einen Vertrag bis 2026 hat, ins Büro von Sportdirektor Rouven Schröder gerufen wurde, der ihm mitgeteilt hat, dass er den Klub im Winter per Leihe verlassen kann.
Der Verein äusserte sich am 7. Dezember sehr diplomatisch: „Wir haben großes Vertrauen in seine Fähigkeiten und schätzen ihn als Mensch extrem. Unser Wunsch ist, dass er sich bei RB Leipzig durchsetzt. Wir diskutieren natürlich auch gemeinsam mit ihm weitere Optionen.“
Bereits am 25. Oktober war das Leistungstief von Timo Werner Thema bei dem Programm 'Fantalk' von Sport1. Dort erklärte Trainer-Urgestein Peter Neururer, dass seiner Ansicht nach das Tief längst auch eine Kopfsache ist.
„Das ist Sache der Psyche. Rein physisch hat er die Möglichkeit, international Klasse zu spielen. Oftmals steht im Augenblick seine Technik aufgrund seiner Psyche in Querverbindung zu seiner Geschwindigkeit. Er ist zu schnell für die Technik, die er hat.“So die Kritik des Trainers Neururer. Dabei fing die Karriere von Timo Werner sehr vielversprechend an...
Timo Werner wurde am 6. März 1996 in Stuttgart geboren. Auch sein Vater, Günther Schuh, war Fußballprofi. Schnell zeigte er Talent auf dem Rasen und wurde Profi.
Von 2013 bis 2016 spielte er beim VfB Stuttgart mit einer Bilanz von 95 Ligaspielen und 13 Toren.
Nachdem Stuttgart abstiegen war, wechselte er 2016 zu RB Leipzig. Er blieb bis 2020 und war sehr erfolgreich: 127 Einsätze, 78 Treffer. Das öffnete ihm 2017 die Tür zur Nationalmannschaft.
Von 2020 bis 2022 war der Stürmer beim FC Chelsea unter Vertrag, wo mit einer Bilanz von 56 Einsätzen und 10 Toren der Leistungsabfall los ging. Vielleicht der enorme Druck bei einem Spitzenklub? Oder die Ablenkungen einer Metropole wie London?
Sein Wechsel zurück zum RB Leipzig im Jahr 2022 löste das Leistungstief nicht, im Gegenteil. Jetzt wird Timo Werner schnell eine Entscheidung treffen müssen, denn niemand will einen unrentablen Profispieler. Vielleicht hört er auf den Ratschlag seines Trainers in Leipzig, Marco Rose: „Was ich ihm raten würde? Kämpfen, arbeiten, weitermachen."
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