Die Wahrheit über Aitana Bonmatí: Eine großartige Fußballerin

Weltmeisterschaft, Champions League, La Liga, Spanischer Superpokal, "The Best" (und alles deutet auf einen "Ballon d'Or" in naher Zukunft hin). Die Saison der Mittelfeldspielerin des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft, Aitana Bonmatí, war denkwürdig - und sie ist bereits jetzt eine Legende im Sport und im Frauenfußball.

Auf dem Spielfeld ist Bonmatí eine technische und geschickte Spielerin, die mit großer Persönlichkeit, Mut und Qualität spielt. Guardiola hat sie mit Iniesta verglichen, obwohl sie auch mit dem Idol Xavi Hernández verglichen werden könnte. Denn sie ist sowohl für Barcelona als auch für die spanische Nationalmannschaft diejenige, die das Mittelfeld anführt, aus dem Strafraum den Ball zurückerobert und Tore schießt.

"Ich bin ein Mensch, der viel von sich verlangt, aber am meisten Spaß macht es mir auf dem Platz, wenn ich den Kopf frei habe, wenn ich nicht nachdenke und mich einfach dem Spiel hingebe", sagte die Spielerin selbst in einem Interview mit dem RFEF.

Mit ihren gerade einmal 25 Jahren ist Aitana Bonmatí sowohl in ihrem Verein als auch in der spanischen Nationalmannschaft zu einer Referenz geworden, die ihr bereits die wichtigsten internationalen Einzelauszeichnungen eingebracht hat. Doch werfen wir einen Blick zurück auf ihre gesamte Karriere...

Aitana Bonmatí (geboren in Sant Pere de Ribes am 18. Januar 1998) ist ein geschliffener Diamant im Jugendsystem des FC Barcelona. Sie stach in den Jugendreihen hervor und führte die Reservemannschaft an, bis sie 2016 den Sprung in die erste Mannschaft schaffte, wo sie seit sieben Spielzeiten auf höchstem Niveau spielt.

Ihre Anfänge als Fußballerin - und zwar nur bei den Jungen, da keine Mädchen spielten - machte sie beim FC Cubelles, wechselte aber schon mit 13 Jahren zum FC Barcelona in die Jugendkadermannschaft, nachdem sie von den Scouts der Frauenabteilung des katalanischen Vereins entdeckt worden war.

Es sollte nur zwei Jahre dauern, bis Bonmatí ihren ersten Titel bei den Blau-Roten erlebte, als sie 2013 mit ihren Mannschaftskameradinnen zum Meister der Jugendliga der Frauen gekürt wurde - in einem Jahr, in dem sie zwar die Copa Catalunya verlor, aber zur "Offenbarung des Jahres" gekürt wurde.

Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen wurde sie im Alter von 15 Jahren in die Jugendmannschaft berufen, wo sie zwei Spielzeiten lang die Führung übernahm und parallel zur ersten Mannschaft trainierte.

In ihrer zweiten Saison mit der Barça B gewann sie die Meisterschaft in der Gruppe III der 2. Liga und die Mannschaft erreichte zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte den ersten Platz in der Kategorie Silber. Die katalanische Mittelfeldspielerin spielte eine herausragende Saison und erzielte 14 Tore.

Dieser große Erfolg war der entscheidende Schritt, der dazu führte, dass sie am 18. Juni 2016 im Alter von nur 17 Jahren ihr Debüt in der ersten Mannschaft des FC Barcelona gab. Es war im Viertelfinale der Copa de la Reina gegen Real Sociedad, wo sie ihre Teamkollegin Jenni Hermoso ersetzte.

Dieses Pokalspiel und die restlichen Spiele bis zum Finale des Turniers, in dem sie gegen Atlético de Madrid verloren, waren der Auftakt zu ihrer endgültigen Beförderung in die erste Mannschaft des FC Barcelona für die Saison 2016-2017 - und zwar auf Anweisung von Trainer Xavi Llorens, der damals auf sie gesetzt hatte.

Eine Debütsaison mit der ersten Mannschaft, in der Bonmatí ihren ersten Titel in der Elite gewann, die Copa Catalunya. Dort besiegten sie Espanyol im Finale mit nicht weniger als 6:0. Hinzu kam die Copa de la Reina, in der sie sich mit einem 4:1-Sieg gegen Atlético de Madrid und Bonmatí mit einem eigenen Tor (dem vierten und letzten) revanchierten.

In ihren ersten beiden Spielzeiten in der ersten Mannschaft des FC Barcelona spielte Aitana Bonmatí eine eher untergeordnete Rolle, doch ab der Saison 2018-2019 wurde sie immer wichtiger, bis sie schließlich zur Stammkraft in der Startelf wurde, wo sie im Alter von 25 Jahren mittlerweile unumstrittene Stammspielerin ist.

Von ihren Anfängen beim FC Barcelona in der ersten Liga bis zum Gewinn des Ballon d'Or hat Bonmatí 228 Spiele für die Mannschaft bestritten und dabei 73 Tore erzielt, von denen viele maßgeblich zum Gewinn zahlreicher Titel beigetragen haben.

Und welche Titel hat Aitana Bonmatí im Trikot des FC Barcelona gewonnen? Nicht weniger als zwei Champions-League-Titel (2021 und 2023), vier Ligas F (2020, 2021, 2022 und 2023), fünf Copa de la Reina (2017, 2018, 2020, 2021 und 2022) und drei spanische Supercups (2020, 2022 und 2023).

In Bezug auf individuelle Auszeichnungen wurde sie zur katalanischen Spielerin des Jahres 2019, zur "Most Valuable Player" (MVP) des Finales der Copa de la Reina 2020, zur MVP des Finales der Champions League 2021, zur MVP der Champions League 2023 und zur Torschützenkönigin des spanischen Superpokals 2023 ernannt sowie in die Idealelf der Champions League 2021 und 2023 gewählt.

In ihrer Karriere in der spanischen Nationalmannschaft durchlief sie die U-17-, U-19- und U-20-Auswahl, bevor sie am 28. November 2017 im Qualifikationsspiel für die WM 2019 in Frankreich gegen Österreich ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft gab. Sie wurde in der 77. Minute für Amanda Sampedro eingewechselt.

In ihrer Zeit in der Jugend von "La Roja" erlebte sie zwei große Erfolge mit zwei kontinentalen Titeln: die U-17-Europameisterschaft 2015 in Island, die mit 5:2 gegen die Schweiz gewonnen wurde, und die U-19-Europameisterschaft 2017 in Nordirland, wo Bonmatí die Spanier als Kapitänin zum 3:2-Sieg im Finale gegen Frankreich führte.

Wie beim FC Barcelona gewann Bonmatí auch bei Spanien allmählich an Bedeutung, bis sie bei der Europameisterschaft 2022 zum Maßstab für das Spiel der Mannschaft wurde, zum wahren "Dirigenten des Orchesters". Jedoch hatte sie das Pech, im Viertelfinale auf England zu treffen, die das Team aus dem Turnier warfen. Trotzdem wurde Bonmatí in die Elf des Turniers berufen.

Es war Trainer Jorge Vilda, der Aitana Bonmatí zum ersten Mal in die spanische Nationalmannschaft berief - und gegen den sie im September 2022 zusammen mit 14 anderen "Rebellen" die Waffen streckte und ankündigte, dass sie auf das Tragen von "La Roja" verzichten würden, wenn ihnen nicht eine professionelle Struktur wie in den Vereinen garantiert würde.

Eine Herausforderung, die mit einem "vorläufigen" Sieg des Madrider Trainers endete (der ein Jahr später nicht mehr auf der Bank saß) und mit der Rückkehr von sechs der 15 "Rebellen" in die Nationalmannschaft, die an der Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland teilnahmen - darunter Aitana Bonmatí.

Die katalanische Mittelfeldspielerin nahm schließlich an der Weltmeisterschaft teil. Und Spanien war ihr dankbar dafür, denn sie war eine der Schlüsselspielerinnen beim Gewinn der ersten spanischen WM-Siegermedaille, die im Finale mit 1:0 gegen England errungen wurde.

Bei der Weltmeisterschaft 2023 stand Bonmatí in den 7 Spielen der spanischen Nationalmannschaft in der Startelf, spielte insgesamt 585 Minuten und schoss 3 Tore - zusammen mit Jenni Hermoso Torschützenkönigin - und gab 2 Vorlagen für ihre Teamkolleginnen, alles mit einem brillanten Spiel auf dem Platz, das ihr den Ballon d'Or einbrachte.

Nach ihrem Sieg bei der Weltmeisterschaft und der Kontroverse um den Kuss von Rubiales mit Jenni Hermoso hat Bonmatí - zusammen mit dem Rest ihrer Mannschaftskameradinnen - erneut ihre starke Seite zum Vorschein gebracht, um eine Revolution in der Primera Federación (RFEF) anzustoßen, die mit dem Rücktritt des damaligen Präsidenten und Trainers Jorge Vilda begann.

"Wir fordern nicht den gleichen Lohn wie die Männer, sondern menschenwürdige Bedingungen", sagte sie in einem Interview in der Fernsehsendung "Salvados" auf La Sexta.

In einem Interview, in dem sie auch ihre Gefühle über den Mangel an Unterstützung von Spielern in der männlichen Abteilung der spanischen Nationalmannschaft für die Forderungen der Frauen deutlich gemacht hat und die einige Kontroverse mit Fußballern wie dem Spanier Dani Carvajal verursacht hat. Auf die Frage, ob sie mehr Unterstützung erwarte, antwortete sie: "Nein, nicht wirklich".

Im September 2023 wurde Aitana Bonmatí bereits mit "The Best", dem von der UEFA verliehenen Preis für die beste Spielerin der Saison 2022-2023, ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung nutzte sie die Gelegenheit, um der Welt ihre Forderungen zugunsten des Frauenfußballs zu präsentieren.

Die Auszeichnung, eine Vorstufe zum Ballon d'Or, bei der sie neben einem der angesagtesten Spieler der heutigen Fußballwelt, dem Norweger Erling Haaland, posieren konnte. Zwei Perlen des Fußballs, die aufgrund ihrer Jugend und ihrer Qualität, noch einen großartigen Weg vor sich haben.

Außerhalb des Fußballs hat Aitana Bonmatí ihre Position genutzt, um sich in herausragender Weise für soziale Belange einzusetzen, wie es sich in ihrer Rolle als Botschafterin des UNHCR (UNO-Flüchtlingshilfe), des FC Barcelona Genuine Teams für Menschen mit Behinderungen und der Johan-Cruyff-Stiftung zeigt.

"Wenn jemand mich braucht, bin ich für ihn da. Ich bin immer bereit, dazu beizutragen, die Welt zu verbessern", sagte sie in einem Interview mit der Zeitschrift Vanity Fair.

Sie hat sich auch klar und offen zu einem Thema geäußert, das für viele immer noch ein Tabu ist, nämlich die psychische Gesundheit. Sie versucht das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig es ist, sich um die eigene psychische Gesundheit zu kümmern und bei Bedarf zum Psychologen zu gehen. Dies macht sie selbst seit ihrem 13. Lebensjahr, wie sie zu Rac1 sagte.

"Ich verlange immer zehn oder mehr von mir selbst und bin nur selten mit dem zufrieden, was ich tue. Das ist etwas, von dem ich immer gesagt habe, dass ich es in den Griff bekommen muss, denn es kann mir Leid zufügen", sagte Bonmatí in einem Interview mit Vogue España.

Und natürlich ist sie auch eine Kämpferin für die Gleichberechtigung der Frauen, wobei sie sich in ihrem Fall besonders auf die Welt des Fußballs konzentriert. Im selben Interview in der Vogue lobte sie die Fortschritte, die der Frauenfußball in den letzten Jahren gemacht hat, und die Popularität, die er erlangt hat, machte aber auch deutlich, dass es in dieser Hinsicht noch einen langen Weg zu gehen gilt.

"Wir haben eine vermeintliche Profiliga, aber ich möchte darauf hinweisen, dass sie nur dem Namen nach existiert", sagte Bonmatí und betonte die Notwendigkeit, die Spielfelder zu verbessern, die medizinischen Teams auszubauen und eine "wirklich professionelle Infrastruktur" für sie zu schaffen.

Im Laufe der Zeit hat sich Bonmatí von einem Star auf dem Spielfeld - und dem Image von Marken wie Adidas und Springfield - zu einem Star in den sozialen Netzwerken entwickelt, wo sie eine riesige Fangemeinde hat: mehr als 860.000 auf ihrem Instagram-Konto und 192.000 auf X (dem früheren Twitter).

Sie hat auch eine Autobiografie mit dem Titel "Aitana Bonmatí - totes unides fem força!" ("Alle vereint durch Kraft"), die sie 2022 - im Alter von 24 Jahren - in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Christian Martín und mit einem Vorwort von Xavi Hernández verfasst hat und in der sie von ihren Erfahrungen als Profifußballerin und ihrer starken Seite zugunsten der Gleichberechtigung und ihres sozialen Engagements berichtet.

Bonmatí ist sich über ihre sportliche Zukunft im Klaren, denn sie verbindet ihre berufliche Tätigkeit als Fußballer mit einem Studium der Sportwissenschaften, um ihre  Kenntnisse und Techniken in diesem Bereich zu verbessern, wie sie gegenüber Vanity Fair erklärte.

Eine Zukunft, die auf kurze Sicht darin besteht, dass sie ihre Erfolge auf und neben dem Platz genießt und viele Jahre des Fußballs erlebt, in denen sie sich als Fußballerin weiter verbessetn und sowohl auf kollektiver als auch auf individueller Ebene weiter gewinnen wird.