Tarifverhandlungen im Öffentlichen Dienst: Nun streiken die Universitätskliniken

Tausende streiken
Demonstrationszug in Berlin
10,5% mehr und Stadtstaatenzulage
Länder bislang kein Angebot
Scharfe Kritik von ver.di
Streiks an Universitätskliniken
Weniger Geld für gleiche Arbeit
Notfallversorgung gesichert
In die dritte Runde
Tausende streiken

In Berlin, Hamburg und Bremen haben am 22. November tausende Beschäftigte im Öffentlichen Dienst gestreikt - alleine in Berlin waren es 10.000 Personen. Kitas mussten geschlossen bleiben und an Schulen entfiel der Unterricht. Grund für den Streik sind die laufenden Tarifverhandlungen.

Demonstrationszug in Berlin

Es handelt sich um einen Warnstreik, bei dem in Berlin viele der Streikenden an einem Demonstrationszug zum Brandenburger Tor teilnahmen, so die Tagesschau. Die Streikenden fordern eine bessere Bezahlung sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen.

"Flächendeckend lahmgelegt"

Die Gewerkschaft ver.di gab bekannt, dass durch den Streik Einrichtungen wie Senatsverwaltungen, Kitas, Hochschulen, Schulen, Polizeidienststellen, die Feuerwehr und Bezirksämter bestreikt wurden. Der Öffentliche Dienst sei "flächendeckend lahmgelegt" worden.

"Tarifgemeinschaft deutscher Länder"

Außer in Hessen finden aktuell Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst statt. Hessen ist als einziges Bundesland nicht Mitglied der "Tarifgemeinschaft deutscher Länder" und führt seine Tarifverhandlungen daher gesondert durch.

10,5% mehr und Stadtstaatenzulage

Die Gewerkschaften fordern 10,5% mehr Gehalt, dabei jedoch mindestens 500 Euro mehr pro Monat für zwölf Monate, sowie eine Stadtstaatenzulage für Bremen, Hamburg und Berlin.

Länder bislang kein Angebot

Bislang stellen die Länder bei den Tarifverhandlungen die angespannte Haushaltslage in den Vordergrund, machten jedoch kein eigenes Angebot für die Beschäftigten.

Scharfe Kritik von ver.di

Andrea Kühnemann, ver.di-Landeschefin für Berlin-Brandenburg, kritisiert dies scharf: "Die Länder haben in zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt. Das ist eine Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten."

Streiks an Universitätskliniken

Am 23. November wurde in einem nächsten Schritt der Gewerkschaften das öffentliche Gesundheitswesen bestreikt. So sollen für zwei Tage alle Beschäftigten an Universitätskliniken in ganz Deutschland streiken.

Weniger Geld für gleiche Arbeit

Hilke Sauthof-Schäfer von ver.di sagte laut der Frankfurter Rundschau: "Die Beschäftigten sind weiter sauer darüber, dass sie für die gleiche Arbeit weniger Geld bekommen sollen als ihre Kolleginnen und Kollegen in den Dienststellen und Betrieben des Bundes und der Kommunen für die gleiche Arbeit."

"Eine Schippe drauf"

Anfang November hatte es an den Universitätskliniken bereits einen eintägigen Streik gegeben. Sauthof-Schäfer weiter: "Deshalb legen wir jetzt noch eine Schippe drauf und streiken zwei Tage lang.“

Notfallversorgung gesichert

An vielen Universitätskliniken, beispielsweise in Würzburg und Köln (Foto), wird gestreikt. Es werden Einschränkungen im geplanten Betrieb erwartet, die Notfallversorgung ist jedoch gesichert.

In die dritte Runde

Die Tarifverhandlungen, die bereits seit Ende Oktober laufen, betreffen etwa 1,1 Millionen Beschäftigte im Öffentlichen Dienst. Im Dezember gehen die Verhandlungen in die dritte Runde, so die Tagesschau.

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