Rückläufige Gletscher: Italien und die Schweiz müssen ihre Grenzen neu ziehen
Die Auswirkungen des Klimawandels beginnen sich auch auf geopolitischer Ebene bemerkbar zu machen. Das beschleunigte Abschmelzen des Teodulo-Gletschers, der zwischen dem Matterhorn im Westen und dem Breithorn im Osten liegt, hat die beiden Nachbarländer Italien und Schweiz gezwungen, ihre Grenzen zu überprüfen.
Nach Angaben von Euronews hat der Gletscher zwischen 1973 und 2010 ein Viertel seiner Masse verloren. „Bedeutende Teile der Grenze sind durch Wasserscheiden oder Gletscherkammlinien, c (Schnee in einem körnigen Zustand) oder mehrjährigen Schnee definiert“, erklärte die Schweizer Regierung in einer Pressemitteilung.
„Diese Formationen verändern sich aufgrund der schmelzenden Gletscher“, fuhr er fort. Und deshalb haben Italien und die Schweiz nach jahrelangen Kontroversen und Meinungsverschiedenheiten zu diesem Thema beschlossen, ihre Grenzen zu korrigieren.
Laut der Pressemitteilung der Schweizer Regierung wird die neue Grenze im Bereich der Testa Grigia/Plateau Rosa, der Carrel-Hütte und des Rollin-Buckels verlaufen, wobei die wirtschaftlichen Interessen beider Seiten respektiert werden.
Kredit: Tobias Oetiker auf Unsplash
Trotz der Grenzrevision dürfte es bei den täglichen Aktivitäten keine wesentlichen Änderungen geben. So werden zum Beispiel die Skianlagen entlang der Grenze weiterhin der jeweiligen Nation gehören: die auf italienischem Gebiet gehören weiterhin zu Italien, während die auf schweizerischem Gebiet bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft verbleiben.
Kredit: Kipras Štreimikis auf Unsplash
In der Pressemitteilung der Schweizer Regierung heißt es: „Das Genehmigungsverfahren für die Unterzeichnung des Übereinkommens ist in Italien im Gange. Sobald die beiden Parteien es unterzeichnet haben, wird das Übereinkommen veröffentlicht und die Berichtigung umgesetzt.“
Kredit: Patrick Hodskins auf Unsplash
Die Begradigung der Grenze zwischen Italien und der Schweiz ist ein deutliches Beispiel dafür, wie die dramatischen Folgen des sich rasch beschleunigenden Klimawandels jeden Aspekt unseres Lebens betreffen können.
Was das Schmelzen der Gletscher in Italien betrifft, so haben Experten, die vom Corriere della Sera zitiert wurden, einen weiteren wichtigen Bericht über die Marmolada vorgelegt, die als „natürliches Thermometer“ des Klimawandels gilt.
Kredit: Michele Scala auf Unsplash
Expertenmeinungen zufolge könnte der berühmte Gletscher in den Dolomiten bis 2040 vollständig schmelzen, gerade wegen der hohen Temperaturen der letzten Jahre.
Kredit: Marco Bonomo auf Unsplash
Die Marmolada ist nur ein Beispiel dafür. Laut Corriere gehen auch im übrigen Europa, dem Kontinent, der sich schneller erwärmt als jede andere Region der Welt, die Gletscher in alarmierendem Tempo zurück, was hauptsächlich auf den Einfluss menschlicher Aktivitäten zurückzuführen ist.
Folgen Sie uns und erhalten Sie jeden Tag Zugang zu großartigen exklusiven Inhalten