'Forest City': Malaysias 100-Milliarden-Dollar-Megaprojekt wurde zur 'Geisterstadt'

Fehlplanung
In eine 'Geisterstadt' verwandelt
Es sollte eine Bevölkerung von 700.000 haben
Strategisch günstig im Herzen der ASEAN gelegen
Zielgruppe sind reiche Chinesen
Eine Investition für chinesische Käufer zur Vermietung an Malaysier
Warum ist 'Forest City' zu einer 'Geisterstadt' geworden?
Malaysia beschränkte Visa für chinesische Käufer
China kontrolliert die Auslandsausgaben seiner Bürger
Nur 10 % des Gesamtprojekts sind abgeschlossen
Einkaufszentrum mit geschlossenen Geschäften
Eine gruselige, surreale Atmosphäre
„Wo das Glück niemals endet“
Bewohner wollen Forest City verlassen
Wiederbelebungsversuche
Chinas Immobilienkrise
Fehlplanung

'Forest City' liegt in Johor an der Südspitze Malaysias und ist ein 100-Milliarden-US-Dollar-Megaprojekt, das eigentlich ein Wohnparadies werden sollte.

In eine 'Geisterstadt' verwandelt

Der Ort, der 2016 von Chinas größtem Bauträger Country Garden eröffnet wurde, ist laut Al Jazeera heute eine 'Geisterstadt' mit nur 9.000 Einwohnern in einem Radius von 32 km² und 28.000 Wohneinheiten.

Es sollte eine Bevölkerung von 700.000 haben

Al Jazeera zufolge sollte Forest City bis 2035 eine Bevölkerung von 700.000 Menschen haben.

Strategisch günstig im Herzen der ASEAN gelegen
Laut der Webseite von Forest City liegt das Megaprojekt strategisch günstig im Herzen der ASEAN (Assoziation Südostasiatischer Nationen), zu der Malaysia, Singapur, die Philippinen, Brunei, Indonesien, Laos, Vietnam, Kambodscha, Thailand und Myanmar gehören.
Foto: Singapur von Victor Ndk/Unsplash
Zielgruppe sind reiche Chinesen
Laut BBC war dieTraumparadiesstadt“ direkt auf den chinesischen Inlandsmarkt ausgerichtet und bot wohlhabenden Chinesen die Möglichkeit, ein zweites Zuhause im Ausland zu erwerben.
Foto: maßstabsgetreues Modell von Forest City
Eine Investition für chinesische Käufer zur Vermietung an Malaysier

Die Verkaufspreise waren für die meisten Malaysier unerschwinglich, aber für chinesische Käufer sollte die Immobilie eine Investition sein, die an ortsansässige Malaysier vermietet werden könnte.

Foto: Kishor/Unsplash

Warum ist 'Forest City' zu einer 'Geisterstadt' geworden?
Mehrere Faktoren haben dazu beigetragen, dass 'Forest City' zur 'Geisterstadt' mutierte. Neben den Corona-Grenzbeschränkungen sind auch politische Entscheidungen dafür verantwortlich. 
Foto: Robert Norton/Unsplash
Malaysia beschränkte Visa für chinesische Käufer

Im Jahr 2018 schränkte der damalige malaysische Premierminister Mahathir Mohamad (im Bild) Visa für chinesische Käufer ein und verwies auf seinen Einwand gegen eine „Stadt, die für Ausländer gebaut wurde“.

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China kontrolliert die Auslandsausgaben seiner Bürger
Ähnlich lautete das Motto von Xi Jinping: „Häuser sind zum Leben da, nicht zur Spekulation.“ Der chinesische Staatschef hat laut The Guardian Kontrollen darüber eingeführt, wie viel Geld chinesische Bürger im Ausland ausgeben dürfen.
Nur 10 % des Gesamtprojekts sind abgeschlossen

Eigentlich sollte 'Forest City ' einen Golfplatz, einen Wasserpark, Büros, Bars und Restaurants haben, aber angesichts der mangelnden Nachfrage wurde laut Al Jazeera nur 10 % des Gesamtprojekts fertig gestellt.

Einkaufszentrum mit geschlossenen Geschäften

Der Strand ist mit "Nicht schwimmen"-Schildern versehen, die vor Krokodilen warnen, und er ist laut einem BBC-Artikel mit Müll, z. B. Alkoholflaschen, verschmutzt. Außerdem heißt es, dass die 'Geisterstadt' derzeit über ein Einkaufszentrum verfügt, dessen Geschäfte jedoch größtenteils geschlossen sind.

Eine gruselige, surreale Atmosphäre

„Es hat eine surreale Note, da ist ein leerer Kinderzug, der endlose Runden durch das Einkaufszentrum dreht und dabei auf Chinesisch Kinderlieder spielt“, schreibt Asien-Korrespondent Nick Marsh in einem BBC-Artikel.

„Wo das Glück niemals endet“
Am Verkaufsstand sitzen gelangweilt wirkende Mitarbeiter. Auf dem Schild über ihnen steht: "Forest City. “Wo das Glück niemals endet", beschreibt Marsh ironisch die Realität.
Bewohner wollen Forest City verlassen
Eine Handvoll Einwohner von 'Forest City' haben verschiedenen Medien erzählt, dass der Ort „einsam“ und „gruselig“ sei und dass sie gehen würden, wenn sie könnten. Einige Regierungen schaffen jedoch Anreize, um das Gebiet zu fördern.
Wiederbelebungsversuche

Der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim kündigte im August eine spezielle Finanzzone in Forest City an, die Anreize wie Mehrfacheinreisevisa und besondere Einkommensteuersätze bietet.

Chinas Immobilienkrise

Doch trotz der Initiativen steht Forest City vor einer ungewissen Zukunft, da die Bauträger in China angesichts der nationalen Immobilienkrise mit steigenden Schulden zu kämpfen haben. Es bleibt also abzuwarten, ob die 'Geisterstadt' wieder zum Leben erweckt werden kann.

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