Test der Vier-Tage-Woche in Großbritannien erfolgreich. Das gibt es zu beachten!

Ein sechsmonatiges Experiment in Großbritannien
2.900 Arbeitnehmer beteiligt
Unternehmen aus verschiedenen Branchen
Die Umsetzung
Verkürzung der Arbeitszeit bei gleichem Gehalt
Studienergebnisse
Zufriedener und weniger gestresst
Weniger erschöpft
Besseres Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben
Gleichbleibende oder höhere Produktivität
Ein neuer Arbeitsrhythmus
Umsatzsteigerung
Weniger Kündigungen
Ergebnisse
Die meisten wollen die 4-Tage-Woche beibehalten
Das sagen die Chefs
Finanzielle Ersparnisse für Familien
Eine Maßnahme gegen die Inflation?
Verringerung des CO2-Fußabdrucks
Für einige Unternehmen problematisch
Auch in anderen Ländern
Vorbild Island
Spanien zieht nach
Belgien: Arbeitszeitverkürzung
Stunden ansammeln, um sich später frei zu nehmen
Konkrete Beispiele von Unternehmen
Canon hat das Modell eingeführt
Negativbeispiel Telefónica
Wie sieht die Arbeit in Zukunft aus?
Ein sechsmonatiges Experiment in Großbritannien

Sechs Monate lang führten rund 60 britische Unternehmen im Rahmen der Initiative "4 Day Week Global" eine Vier-Tage-Arbeitswoche für ihre Beschäftigten ein. Die Ergebnisse dieses von Universitätsforschern initiierten Experiments wurden am 21. Februar 2023 den britischen Parlamentariern vorgestellt. Und die Ergebnisse sind ziemlich beeindruckend!

2.900 Arbeitnehmer beteiligt

Das Experiment wurde von Juni bis Dezember 2022 von 61 Unternehmen freiwillig durchgeführt. Insgesamt 2.900 Arbeitnehmer reduzierten in diesem Zeitraum ihre Arbeitszeit um 20 % auf 32 Wochenstunden.

(Foto: Unsplash - Annie Spratt)

Unternehmen aus verschiedenen Branchen

Finanzwesen, Marketing, Gastronomie, Ingenieurwesen, gemeinnützige Organisationen... Bei diesem Experiment waren verschiedenste Branchen vertreten.

(Foto: Unsplash - Arlington Research)

Die Umsetzung

Jedes Unternehmen konnte die Arbeitszeitverkürzung so umsetzen, wie es wollte. Einige entschieden sich dafür, ihren Beschäftigten einen zusätzlichen freien Tag zu gewähren (Freitag oder Montag), andere zogen es vor, die Arbeitszeitverkürzung über das Jahr zu verteilen. Für diese zweite Alternative nennt der Bericht folgendes Beispiel: "Ein Restaurant, dessen Geschäftstätigkeit stark saisonabhängig ist, hat sich dafür entschieden, eine Vier-Tage-Woche auf Jahresbasis einzuführen, mit längeren Öffnungszeiten im Sommer, die durch kürzere Öffnungszeiten im Winter ausgeglichen werden."

(Foto: Unsplash - Martin Adams)

Verkürzung der Arbeitszeit bei gleichem Gehalt

Diese Arbeitszeitverkürzung führte nicht zu weniger Lohn. Während des Experiments behielten die Angestellten ihr ursprüngliches Gehalt in voller Höhe.

(Foto: Unsplash - Charles Forerunner)

Studienergebnisse

Nach einer sechsmonatigen Pilotphase haben die Forscher der Universität Cambridge, der Universität Oxford und des Boston College, die hinter dieser Initiative stehen, ihre Ergebnisse in einem 69-seitigen Bericht vorgestellt. Wie hat sich die Arbeitszeitverkürzung konkret auf die Unternehmen und auf die Beschäftigten ausgewirkt?

(Foto: Unsplash - Shridhar Gupta)

Zufriedener und weniger gestresst

Die Ergebnisse waren für die Beschäftigten insgesamt sehr positiv: 71 % der Beschäftigten gaben an, durch ihre Arbeit weniger geistig erschöpft zu sein, 39 % hatten weniger Stress und 48 % waren mit ihrer Arbeit zufriedener als vor dem Versuch. Ihre Angst nahm ab, während sich ihre körperliche und geistige Gesundheit verbesserte. Die Studie legt übrigens nahe, dass "die Vier-Tage-Woche die Kosten für die Gesundheitsvorsorge senken kann."

Foto: Unsplash - Jason Goodman

Weniger erschöpft

Die Müdigkeit und die Schlafprobleme der Angestellten nahmen während dieses Experiments deutlich ab. 46 % der Mitarbeiter berichteten von weniger Müdigkeit und 40 % von weniger Schlafproblemen.

(Foto: Unsplash - K. Mitch Hodge)

Besseres Gleichgewicht zwischen Privat- und Berufsleben

Die Studie belegt auch, dass sich dieser Versuch positiv auf das Privatleben der Beschäftigten ausgewirkt hat. 60 % der Befragten gaben an, dass es ihnen durch diesen Versuch leichter gefallen sei, Arbeit und familiäre Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren.

Gleichbleibende oder höhere Produktivität

Wie sieht es mit den Auswirkungen dieses Experiments auf die Unternehmen aus? Die Forscher stellten fest, dass nach vier Monaten Studiendauer 49 % der Arbeitnehmer angaben, ihre Leistung verbessert zu haben, während 46 % bestätigten, dass ihre Leistung gleich geblieben war. Summa summarum bestätigten 95 % der Befragten eine verbesserte oder gleichbleibende Produktivität, wobei sie 20 % weniger Zeit arbeiteten.

(Foto: Unsplash - Avi Richards)

Ein neuer Arbeitsrhythmus

Als logische Folge der Einführung der verkürzten Woche hat das Arbeitstempo zugenommen, wie 62 % der befragten Mitarbeiter angaben. Ihre Arbeitsbelastung blieb jedoch gleich, was auf Kosten der Pausen ging, die sie sich in ihrem Tagesablauf gönnten.

Foto: Unsplash - Glenn Carstens-Peters

Umsatzsteigerung

Während dieses Tests verzeichneten 23 Unternehmen einen Umsatzanstieg von durchschnittlich 1,4 %, während 24 weitere Unternehmen ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 34 % steigern konnten.

Weniger Kündigungen

Die Studie hebt außerdem hervor, dass "in Unternehmen, die die Vier-Tage-Woche eingeführt haben, die Wahrscheinlichkeit, dass ein Arbeitnehmer kündigt, erheblich gesunken ist". Im Durchschnitt soll dieser Rückgang im Vergleich zum Vorjahr 57 % betragen haben. Auch die Zahl der Krankschreibungen erlebte im selben Zeitraum einen deutlichen Rückgang um 65 %.

Ergebnisse

Mehr Zeit zur Erholung, die Möglichkeit, Privat- und Berufsleben besser miteinander zu vereinbaren, eine höhere Arbeitseffizienz, höhere Umsätze und weniger Krankmeldungen - das sind die bedeutendsten Ergebnisse dieses Experiments. Es geht jedoch noch weiter.

(Foto: Unsplash - Alex Robert)

Die meisten wollen die 4-Tage-Woche beibehalten

Eines der bemerkenswertesten Ergebnisse war, dass zwei Monate nach Abschluss dieses Experiments 92 % der Unternehmen beschlossen, die Vier-Tage-Arbeitswoche beizubehalten.

(Foto: Unsplash - Berkeley Communications)

Das sagen die Chefs

"Wenn man sieht, wie entspannt und ausgeruht man an diesem freien Tag und bereit war, an den anderen vier Tagen alles zu geben, dann denkt man sich, dass es eine schlechte Idee wäre, am Freitag wieder zu arbeiten. Das wäre eigentlich dumm", sagte ein Unternehmensleiter, der an dem Experiment teilgenommen hatte.

Finanzielle Ersparnisse für Familien

Wie die 'BBC' in einem Artikel berichtet, würde eine Familie mit zwei Kindern mit diesem Arbeitszeitmodell durchschnittlich 3.700 Euro pro Jahr (308 Euro pro Monat) sparen.

(Foto: Unsplash - Emmanuel Ikwuegbu)

Eine Maßnahme gegen die Inflation?

Angesichts der Inflation, die in vielen Ländern in Haushalte belastet, könnten solche Ersparnisse eine der effizientesten Lösungen sein, um die wirtschaftliche Lage der Menschen zu verbessern.

(Foto: Unsplash - Mediensturmer)

Verringerung des CO2-Fußabdrucks

Darüber hinaus zeigt "4 Day Week Global", dass die verkürzte Arbeitswoche den Kohlendioxidausstoß des Vereinigten Königreichs um 127 Millionen Tonnen pro Jahr verringern würde, was der Einsparung von 27 Millionen Fahrzeugen entspricht.

(Foto: Unsplash - Francesco Zivoli)

Für einige Unternehmen problematisch

Aber es gab nicht nur positive Rückmeldungen. Die ältesten an dem Projekt beteiligten Unternehmen geben zu, dass sie Schwierigkeiten hatten, sich an die neue Arbeitszeit anzupassen. Unflexible und veraltete Systeme und Stellen, die rund um die Uhr besetzt sein müssen, hätten die Einführung der 4-Tage-Woche erschwert.

(Foto: Unsplash - Museums Victoria)

Auch in anderen Ländern

Trotz der Ausnahmefälle sind die Ergebnisse für Unternehmen und Arbeitnehmer positiv und könnten kurz- bis mittelfristig der Beginn einer Veränderung des derzeitigen Arbeitsalltags sein. Es überrascht nicht, dass das Projekt "4 Day Week Global" auch in Irland, den Vereinigten Staaten und Kanada, Australien, Neuseeland und Israel getestet wurde.

(Foto: Unsplash - Sean Pollock)

Vorbild Island

Darüber hinaus haben andere Länder derartige Maßnahmen bereits umgesetzt. Ein Beispiel dafür ist Island, wo das Gesetz bereits eine 35- bis 36-Stunden-Woche vorsieht, im Gegensatz zu den früheren 40 Stunden. Das Land stellt also langsam auf die 4-Tage-Woche um.

(Foto: Unsplash - Roman Bozhko)

Spanien zieht nach

Im Jahr 2022 startete Spanien das Experiment einer Vier-Tage-Woche. Drei Jahre lang werden die Beschäftigten von 200 freiwilligen kleinen und mittlständischen Unternehmen 32 Stunden pro Woche arbeiten und dafür vierzig Stunden bezahlt bekommen.

(Foto: Unsplash - KOBU Agency)

Belgien: Arbeitszeitverkürzung

Das belgische Parlament hat im September 2022 eine Arbeitsreform verabschiedet, die zwar den Übergang von fünf auf vier Arbeitstage pro Woche vorsieht. Die Reform wird jedoch von den Gewerkschaften kritisiert, da die Anzahl der Arbeitsstunden pro Woche (zwischen 38 und 40 Wochenstunden) unverändert bleiben würde.

(Foto: Unsplash - Sol)

Stunden ansammeln, um sich später frei zu nehmen

Belgien bietet auch die Möglichkeit, in einer Woche mehr Stunden zu arbeiten und in der darauf folgenden Woche teilweise frei zu nehmen, sofern im Durchschnitt 40 Stunden pro Woche gearbeitet werden. Das Gegenteil von dem, was das Projekt '4 Day Week Global' vorschlägt.

(Foto: Unsplash - Timon Studler)

Konkrete Beispiele von Unternehmen

Auf der Unternehmensseite bieten Firmen wie Dell in den Niederlanden die Möglichkeit, die Arbeitszeit von 40 auf 32 Stunden pro Woche zu reduzieren, bei einer proportionalen Gehaltskürzung von 20 %, wie in 'The Register' berichtet wird.

(Foto: Unsplash - Dell)

Canon hat das Modell eingeführt

Canon ist hingegen eines der Unternehmen, das die Arbeitszeitverkürzung umgesetzt hat, ohne die Gehälter der Beschäftigten zu kürzen.

(Foto: Unsplash - James Sutton)

Negativbeispiel Telefónica

In Spanien bot der Telekommunikationsriese Telefónica seinen freien Mitarbeitern im Sommer 2022 eine Vier-Tage Woche an, doch viele waren von der Initiative nicht überzeugt. Tatsächlich verloren die Angestellten, die sich für eine 32-Stunden-Woche entschieden, etwa 16 % ihres Gehalts. Ein ziemlicher Verlust!

Wie sieht die Arbeit in Zukunft aus?

Momentan ist es schwer abzuschätzen, wie sich die Arbeitsbedingungen in der ganzen Welt entwickeln. Nun scheinen Initiativen wie die "4 Day Week Global" einen Wandel anzukündigen, der eher früher als später eintreten könnte.ten, der früher als erwartet eintreten könnte.

(Foto: Unsplash - Noah Silliman)

Einfache Mahlzeiten für die Woche: inspirierende Gerichte für die ganze Familie

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