Die Magnetpole der Erde drehen sich doch nicht um
In einem Artikel von Popular Mechanics vom Juni 2022 wird enthüllt, dass die magnetischen Pole der Erde ihre Position doch nicht wechseln.
Die Veröffentlichung mit dem langen Titel "Recurrent ancient geomagnetic field anomalies shed light on future evolution of the South Atlantic Anomaly" wurde in den Fachzeitschriften der National Academy of Sciences veröffentlicht. Sie wurde von einem Team der Universität Lund in Schweden und der Oregon State University verfasst.
Die Forscher analysierten mehr als 9.000 Jahre an Daten und behoben Fehler, die sie bei der Verarbeitung einer so großen Datenmenge festgestellt hatten.
Die Spekulationen über eine Polverschiebung wurden durch eine mysteriöse Abschwächung des südatlantischen Magnetfeldes, die so genannte Südatlantische Anomalie, ausgelöst.
"Die Anomalien wie die im Südatlantik sind wahrscheinlich wiederkehrende Phänomene, die mit entsprechenden Schwankungen in der Stärke des Erdmagnetfeldes zusammenhängen", sagte Andreas Nilsson, Geologe an der Universität Lund und Mitautor der Studie, in einer Erklärung.
Es stellt sich jedoch die Frage, was passieren würde, wenn sich die Wissenschaftler irren und eine solche Polumkehrung Realität wird.
Was könnte ein solches Ereignis bewirken? Sind wir wirklich in Gefahr? Und wenn es wahr wäre, wie lange würde es dauern, bis sich die Magnetpole umkehren? Wir wollen versuchen, einige dieser Fragen zu beantworten...
Die geomagnetische Polumkehr ist ein natürliches Phänomen, das sich auf unserem Planeten bereits mehrmals ereignet hat, normalerweise alle 200.000 oder 300.000 Jahre.
Beunruhigend ist, dass sich die geomagnetischen Pole das letzte Mal vor 773.000 Jahren umgedreht haben, eine Zeitspanne, die nicht mit dem übereinstimmt, was die Experten bisher wissen.
Eine Magnetfeldumkehr findet statt, wenn der Nordpol und der Südpol ihre Positionen tauschen.
Es handelt sich um eine relativ neue Entdeckung, die 1906 vom französischen Geophysiker Bernard Brunhes gemacht wurde, als er den Magnetismus von Lavagestein untersuchte.
Das Magnetfeld der Erde ist für das menschliche Überleben auf der Erde von grundlegender Bedeutung. Es beginnt im Erdkern und dehnt sich in der so genannten Magnetosphäre in Richtung Weltraum aus.
Die Magnetosphäre ist eine Schicht, die die Erde umgibt und ein elektromagnetisches Schild bildet, das unseren Planeten vor dem Strom geladener Teilchen schützt, die von der Sonne kommen, besser bekannt als Sonnenwinde.
Sonnenwinde und andere kosmische Strahlen sind für das Leben auf der Erde schädlich. Die Magnetosphäre schirmt unseren Planeten vor ihnen ab, wie ein Wellenbrecher den Ozean vor den Wellen schützt.
Manchmal, wenn die Sonnenwinde zu intensiv sind, entsteht in der Nähe der Pole eine Störung der Erdatmosphäre. Dies führt zu einem ungewöhnlichen Lichtspiel, das als Aurora Borealis in der Arktis und Aurora Australis in der Antarktis bekannt ist.
Eine Studie von Chris Finlay, Professor für Geomagnetismus an der Technischen Universität Dänemark, aus dem Jahr 2016 hat bewiesen, dass das Magnetfeld der Erde schwächer wird, was seine Fähigkeit, als Schutzschild gegen kosmische Strahlung zu dienen, ernsthaft beeinträchtigen könnte.
Außerdem bewegt sich auch das Magnetfeld der Erde. Wissenschaftler haben darauf hingewiesen, dass sich der magnetische Nordpol ungewöhnlich schnell von Kanada nach Russland bewegt hat.
Im Jahr 1904 wanderte der Magnetpol 15 Kilometer und behielt dieses Tempo bis 1989 bei, als er sich beschleunigte. Eine weitere Beschleunigung im Jahr 2007 ließ ihn auf eine Geschwindigkeit von 55 Kilometern pro Jahr anwachsen.
Larry Newitt vom Geologischen Dienst Kanadas schätzt, dass der magnetische Nordpol den Atlantik bereits überquert haben und im Jahr 2040 in Sibirien liegen wird.
Über die Auswirkungen vergangener magnetischer Polumkehrungen ist nicht viel bekannt. Wahr ist jedoch, dass ein solches Ereignis zusammen mit der Abschwächung des Erdmagnetfeldes die Menschheit der kosmischen Strahlung aussetzen könnte.
Die Exposition gegenüber kosmischer Strahlung kann sehr gefährlich sein, wenn wir unvorbereitet sind und nicht den richtigen Schutz tragen.
Außerdem könnten sich die Folgen auf die Technologie auswirken, auf die wir in unserem täglichen Leben angewiesen sind.
Das alles mag wie Science-Fiction klingen, aber die Umkehrung der Magnetpole könnte realer sein, als wir vermuten. Viele fragen sich, wann so etwas passieren könnte?
Vorerst können wir alle beruhigt sein. Wissenschaftler schätzen, dass es mindestens 20.000 Jahre dauern könnte, bis die Erde ihre magnetischen Pole vollständig gewechselt hat.
20.000 Jahre sind mehr als genug Zeit, um unsere Gedanken von der kosmischen Strahlung fernzuhalten und uns auf dringendere Probleme zu konzentrieren, die eine echte Bedrohung für das menschliche Leben auf der Erde darstellen, wie z. B. den Klimawandel.