Deutsche Hamas-Geisel Shani Louk offenbar tot
Die Familie von Shani Louk hat immer geglaubt, sie irgendwann wieder umarmen zu können. Diese Hoffnung scheint nun zerbrochen. Durch eine furchtbare Nachricht.
Im Bild: Die Cousine von Shani Nicole Louk nach einem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu am 15. Oktober 2023.
"Leider haben wir gestern die Nachricht bekommen, dass meine Tochter nicht mehr am Leben ist", sagte ihre Mutter Ricarda Louk der Nachrichtenagentur dpa und RTL/ntv. Die entsetzliche Nachricht bekam sie laut dpa vom israelischen Militär.
Laut ntv sagte Shanis Mutter, Ricarda Louk, man habe einen Splitter eines Schädelknochens gefunden und daran eine DNA-Probe gemacht.
Die Mutter geht davon aus, dass ihre Tochter bereits seit dem 7. Oktober tot ist - möglicherweise sei sie bei dem Terrorüberfall durch einen Schuss getötet worden, berichtet ntv weiter. Es sei aber gut, nun Gewissheit zu haben. "Wenigstens hat sie nicht gelitten", sagte Ricarda Louk.
Das Auswärtige Amt bestätigte den Tod einer weiteren Person mit deutscher Staatsangehörigkeit, äußerte sich jedoch nicht konkret zum Fall Shani Louk. Ein Sprecher wiederholte frühere Angaben, nach denen man davon ausgehen müsse, dass "eine einstellige Zahl deutscher Staatsangehöriger dem Terror der Hamas zum Opfer gefallen ist". Das berichtet die Tagesschau.
Shani Louk, eine Influencerin mit deutscher Staatsangehörigkeit, war am 7. Oktober beim Tribe of Nove-Festival auf israelischem Territorium. Eine musikalische Veranstaltung, bei der Hamas-Kämpfer eindrangen und wehrlose junge Menschen töteten und entführten. Auf einigen erschreckenden Bildern, die in den Netzwerken verbreitet wurden, war eine junge Frau zu sehen, bei der es sich anschienend um Shani Louk handelte, die von der Hamas wie eine Jagdtrophäe zur Schau gestellt wurde.
Dem Spiegel zufolge hat Shani Louk mütterlicherseits die deutsche Staatsangehörigkeit, hat aber nie in Deutschland gelebt. Ihre Mutter heiratete einen Israeli und zog dorthin. Sie hat jedoch deutsche Familienwurzeln und kennt mehrere deutsche Städte, die sie besucht hat.
Shani Louks Mutter bat die deutsche Regierung sofort und dringend um Hilfe. Doch in einem Kriegsgebiet ist jede Rettung sehr schwierig.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff verfügte Israel eine vollständige Blockade des Gazastreifens: Nichts gelangt hinein oder hinaus (einschließlich Lebensmittel und Medikamente). Und die Bomben hörten nicht auf zu fallen.
Zahlreiche westliche Medien schrieben der Hamas die Drohung zu, bei jedem Bombenanschlag auf Israel ohne Vorwarnung eine Geisel hinzurichten. Doch die Bomben fielen, und fallen noch, aber es wurde kein Video veröffentlicht, in dem Geiseln eliminiert wurden.
Die Realität ist, dass die Möglichkeit einer Rettungsaktion in Gaza, das von Israel zerstört wird, sehr unwahrscheinlich ist.
In einigen Fällen einigten sich bewaffnete Gruppen Israels und Palästinas auf die Freilassung von Geiseln im Austausch für die Freilassung palästinensischer Gefangener.
Der Angriff der Hamas auf israelisches Territorium erzeugte schreckliche Bilder, von Milizionären, die auf einem Musikfestival "Jagd“ auf junge Menschen machten, oder von Massakern in Kibbuz.
Der brutale Angriff, den Israel als Reaktion auf die Hamas verübt, bringt die verbleibenden Geiseln in Gaza in eine sehr schwierige Lage. Auch Bomben und Blockaden können sie töten.
Die Mütter, Väter, Brüder und Schwestern der von der Hamas gefangenen Personen können nur hoffen dass die Entführer sich um die Geiseln kümmern, da sie ein außergewöhnliches Verhandlungsinstrument gegen Israel darstellen.
Das Festival, an dem Shani Louk teilgenommen hatte, ein Fest des Friedens, der Liebe und der Musik endete auf absolut tragische und erschreckende Weise. Jetzt herrscht in Gaza und seiner Umgebung nur noch Krieg und Verwüstung - und Trauer für die Opfer.