Ratten-Plagen drohen, wenn Gift verboten wird

Tierschutz versus Hygiene
Panikmache oder reale Gefahr?
Der schmutzige Mensch ist die größte Gefahr
Wirbeltiere dürften nicht umgebracht werden, sagt der Tierschutz
Besser Fallen aufstellen als vergiften
Verbot von Rodentizide ist nicht sicher
Der Fall Freiburg: 250.000 Ratten
München setzt auf ungiftigen Kampf gegen Ratten
Giftköder sind nicht die Lösung
Saubere Städte ziehen auch keine Ratten an
Tierschutz versus Hygiene

In Deutschland könnte die Zulassung eines bestimmten Rattengifts in Kürze auslaufen, was nach Berichten des Magazin Stern zu entsprechenden Warnungen von Verbänden und Unternehmen vor potenziellen Plagen geführt hat. Sowohl das zuständige Amt als auch der Deutsche Tierschutzbund vertreten jedoch eine gegensätzliche Meinung zu diesem Thema.

Panikmache oder reale Gefahr?

Eine Nichtverlängerung der Zulassung der sogenannten Rodentizide für Privatpersonen durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) würde die Rattensituation in Städten und Gemeinden "dramatisch verschärfen", heißt es in dem Brandbrief.

Der schmutzige Mensch ist die größte Gefahr

Der SWR weist darauf hin, dass viele Rattenplagen dadurch entstehen, dass Essen herumliegt oder Tauben gefüttert werden. Offene Mülltonnen und auf die Straße geworfene Essensreste sind auch ein Problem. Ursachenbekämpfung statt Schädlingsbekämpfung, fordern deutsche Tierschützer.

 

Wirbeltiere dürften nicht umgebracht werden, sagt der Tierschutz

Aber auch die für die Zulassung zuständige Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sieht das Rattengift kritisch. Der Behörde zufolge kann es nicht nur einen qualvollen Tod der Tiere durch inneres Verbluten bewirken, sondern gefährdet auch Haustiere und Umwelt.

Besser Fallen aufstellen als vergiften

In Fällen von vereinzelt auftretenden Nagetieren im Privatbereich sind der Bundesanstalt zufolge Schlagfallen gegenüber Rodentiziden vorzuziehen. Es gibt welche, wo das Tier nicht getötet wird oder die typischen Schlagfallen. Dass diese laut den Verbänden keinen ausreichenden Erfolg hätten, sei nicht richtig.

Verbot von Rodentizide ist nicht sicher

Die Rodentizide befinden sich laut Bild im Verfahren zur Wiederzulassung und könnten daher bis zu dessen Ende am 31. Dezember 2025 weiterhin ohne Probleme genutzt werden. Verbraucherverbände weisen darauf hin, wie wichtig die Kennzeichnung ist, wenn Rattengift gestreut wurde, damit Hundehalter etc. dort nicht hergehen oder Kinder dort nicht spielen.

Der Fall Freiburg: 250.000 Ratten

Der Fall Freiburg zeigt, dass schmutzige Städte Ratten anziehen. Davon gibt es dort geschätzt mehr als 250.000, das sind mehr als Einwohner. Sie bevölkern die Stadt, weil immer mehr Müll auf den Straßen liegt, der die Ratten anlockt und ernährt, wie der SWR berichtet.

München setzt auf ungiftigen Kampf gegen Ratten

Die Münchener bekämpfen Ratten mit einem Trick: An den Hotspots wurden demnach Flüssigköder mit Geburtenkontrolltechnologie ausgelegt. Zu besagten Brennpunkten zählen etwa der Nussbaumpark, der Viktualienmarkt und das Umfeld der großen Bahnhöfe. Die Ratten werden mit dem Verzehr des Köders unfruchtbar, was ihre Population in der Stadt deutlich reduziert hat, berichtet der Merkur.

Giftköder sind nicht die Lösung

Die bloße Vergiftung der Tiere durch Giftköder sei weder erfolgversprechend noch mit dem Tierschutz vereinbar, heißt es bei der Münchener Stadtverwaltung. Gift sei zudem sehr gefährlich. Nicht nur für Ratten, sondern auch für Raubvögel und andere Tiere, die die Köder fressen, schreibt Watson.

Saubere Städte ziehen auch keine Ratten an

Mehr in Säuberung zu investieren, lohnt sich, wie der Fall Frankfurt zeigt, wo sich Bürger immer wieder über Müllablagerungen beschwerten, die massive Ratten anzogen. Am Ende ist jeder Bürger dafür verantwortlich, dass die Nagetiere nicht angelockt würden.

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